Die objektive Sicherheit nimmt zu: Reaktions- und Bremswege verkürzen sich deutlich. Bei Tempo 30 halbiert sich der Bremsweg.
Bei 50 km/h ist der Anhalteweg doppelt so lang wie bei 30 km/h: Wo ein Fahrzeug mit 30 km/h bereits steht, hat ein Auto mit 50 km/h noch nicht einmal mit dem Bremsen begonnen (Quelle: BFU 2020, S. 8).
Mehr subjektive Sicherheit: Fussgänger und Velofahrer fühlen sich wohler. In Quartieren ohne Trottoir ist das Risiko besonders hoch – Tempo 30 schafft hier einen Ausgleich.
Quelle: Faktenblätter Wirkungen von Tempo 30, Kanton Luzern
Weniger schwere Verletzungen: Das Risiko nimmt überproportional ab.
Weniger Unfälle und Kosten: Die Anzahl der Unfälle sowie die Unfallkosten sinken deutlich. Langfristige Einsparungen durch weniger Unfälle, Lärm und Gesundheitsbelastung.
Geringeres Todesrisiko: Die Sterbewahrscheinlichkeit eines Fussgängers bei einer Kollision sinkt von ca. 30 % bei Tempo 50 auf ca. 7 % bei Tempo 30 (Quelle: bfu).
Reduktion um 20 km/h: Eine Verringerung der Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h senkt den Verkehrslärm um rund 2 bis 4 dB.
Weniger Störungen in der Nacht: Vor allem Lärmspitzen beeinträchtigen den Schlaf deutlich stärker als gleichmässigere Fahrgeräusche bei tieferem Pegel – Tempo 30 reduziert diese Spitzen hörbar.
Besonders in Wohnquartieren mit dichter Bebauung spürbare Verbesserung der Lebensqualität.
Quelle: Faktenblätter Wirkungen von Tempo 30, Kanton Luzern
Förderung von Fuss- und Veloverkehr: Strassen werden für Fussgänger und Velofahrer attraktiver.
Viele Wohngebiete haben keine Gehsteige, Spielzonen oder sichere Wege. Tempo 30 schützt spielende Kinder, Fussgänger und Velofahrer nachhaltig.
Auf Strassen mit Tempo 30 statt Tempo 50 reduzieren sich die Sichtzonen bei Knoten und Ausfahrten auf die Hälfte.
Damit kann das private Grundstück mit wesentlich geringeren Einschränkungen bebaut und gestaltet werden.
Tierunfälle werden häufig unterschätzt. Sie führen nicht nur zu Tierleid, sondern auch zu erheblichen Sach- und Personenschäden. Die wirksamste Vorsorge: langsamer fahren.
Tempo 30 bremst nicht den Verkehr, fördert aber Rücksicht und Übersichtlichkeit.
Der Verkehrsfluss bleibt trotz reduzierter Geschwindigkeit weitgehend erhalten. Die BFU stellt klar: Tempo 30 hat praktisch keinen Einfluss auf die Mobilität, wenn die betroffenen Strassen vortrittsberechtigt bleiben – das Modell 30/50 ermöglicht eine klare Differenzierung zwischen Quartier- und Hauptachsen.
Zahlreiche Gemeinden – auch in unserer Region, z. B. Hunzenschwil und Auenstein – haben bereits Tempo 30 eingeführt.
Immer mehr Orte folgen diesem Weg, was den gesellschaftlichen und politischen Trend hin zu mehr Sicherheit und Lebensqualität verdeutlicht.
Fazit
In Möriken-Wildegg gibt es viele gute Gründe, auf den Quartierstrassen Tempo 30 einzuführen: Die Strassen werden sicherer, besonders für Kinder, Velofahrer und Fussgänger.
Tempo 30 macht die Quartiere lebenswerter, reduziert Unfallrisiken und zeigt, dass die Gemeinde verantwortungsvoll plant – ohne dass der Verkehr auf den Hauptstrassen darunter leidet.